Seminarfahrt Polen

Hallo meine Lieben!

Wie ich euch ja in meinem allerersten Blog-Post geschrieben habe, absolviere ich momentan ein FSJ. Insgesamt haben wir in diesem Jahr 5 Seminare, wobei es ein sogenanntes Wahlseminar gibt, bei dem wir eins aus mehreren Workshops auswählen dürfen.
Ich selber war wirklich überrascht, wie viel Auswahl einem zu Verfügung steht.
Man hat immer ein bestimmtes Thema zu der jeweiligen Stadt, was man in der einen Woche dann genauer erarbeitet.
Von einem Workshop zum singen, zur Erlebnispädagogik, zur Tiergestützte Therapie, einer Segelbootfahrt bis zu einem Theaterworkshop, usw. war alles dabei.

Ich habe mich für die Gedenkstädtenfahrt nach Polen entschieden.
Dort besuchen wir das KZ in Ausschwitz, lernen die jüdische Kultur kennen, machen einen kleinen Städtetrip durch Krakau und können mit Zeitzeugen bzw. eher gesagt Überlebenden des KZ's sprechen.
Warum ich mich dafür entschieden habe und nicht z.B. für die Fahrt nach Irland?
Einfach aus dem Grund, weil mich das Thema sehr interessiert und ich der Meinung bin, dass das in der Schule einfach viel zu wenig angesprochen wird. Und wenn dann ist es einfach viel zu theoretisch und langweilig.
Ich gebe zu, Geschichte war nie mein Lieblingsfach. Körperlich war ich zwar immer anwesend, aber mit meinen Gedanken war ich nie wirklich im Unterricht.
Als wir dann in Pädagogik das Thema "Erziehung im Nationalsozialismus" hatten, fing ich langsam an mich dafür zu interessieren. Einfach aus dem Grund, dass endlich mal eine neue Seite dieser Zeit gezeigt wurde und nicht immer das Gleiche wie seit der 5. Klasse im Geschichtsunterricht.
Das Thema wurde für mich immer interessanter und ich habe mich im Internet mal nach ein paar Büchern umgesehen, in denen das Thema, auf nicht all zu theoretischer Weise, nochmal erzählt wird und wurde fündig.
Ich bestellte mir also das Buch "Wir haben das KZ überlebt. Zeitzeugen berichten" von Reiner Engelmann und das Buch kann ich jedem nur ans Herz legen, der sich für das Thema interessiert.
In dem Buch erzählen mehrere Menschen ihre Geschichte. Wie sie ins KZ gekommen sind, wie der Ablauf dort war, wie sie ihre Familie verloren haben und welche Gefühle in ihnen aufkamen, als das ganze vorbei war und sie wussten, dass sie überlebt hatten.
Ich selber habe das Buch in 2 Tagen durchgelesen und musste in einigen Momenten wirklich schlucken. Auch den Tränen war ich öfters sehr nah.
Aber es hat sich wirklich gelohnt und ich hatte danach das Gefühl, etwas mehr über die Geschichte des KZ's zu wissen, da auch neue, nicht im Unterricht genannte, Dinge erzählt werden.












Jetzt die Gelegenheit zu bekommen, selber mit einem Zeitzeugen zu reden, ist für mich wirklich eine große Ehre, da es diese irgendwann nicht mehr geben wird.
Ich finde grade zur heutigen Zeit ist es wichtig sich mit dem Thema auseinander zu setzen, immerhin gehört das (leider) zu unserer Geschichte und wir sollten alles tun, dass sich sowas nicht mehr wiederholt.
Für mich wird dieses Seminar sicherlich nicht das leichteste, grade wenn man selber an dem Ort des Geschehenen steht. Aber ich habe es als Bedürfnis dorthin zu fahren und mich weiter mit dem Thema auseinander zu setzen.

Ich werde euch auf jeden Fall von meiner Reise dorthin berichten, auch wenn es bis dahin noch eine Weile dauert.
Das war jetzt mal ein etwas anderer Post, aber er hat in gewisser Weise ja auch mit dem Reisen zu tun.

Macht es gut,
eure Pia

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